Wer sich bereits ein bisschen mit Pilzzucht beschäftigt hat, kennt sicher die Herstellung eines Substrates aus Strohpellets, zum Beispiel für Austernpilze oder Kräuterseitlinge und hat die Vorzüge von Strohpellets kennen und schätzen gelernt.

Als Substrat-Basis für Holzzersetzer wie Shiitake wird degegen ein holzhaltiges Substrat benötigt. Oft werden Buchenholzchips bzw. -späne verwendet. Diese sind jedoch oft recht teuer, vor allem wenn man mit Strohpellets vergleicht.

Als Alternative zu teuren Buchenholz-Rächerspänen bieten sich hier preiswertere Holzpellets an. Diese werden aus Holzspänen bzw. -abfällen produziert und normalerweise zum kostengünstigen Heizen in Pelletöfen oder speziellen Heizanlagen verwendet.

Beim Kauf der Holzpellets ist darauf zu achten, dass die Pellets nicht aus Nadelholz, sondern aus Laub- bzw. Harthölzern (Buche, Eiche usw.) bestehen, da die meisten holzzersetzenden Zuchtpilzarten nur auf Laubhölzern gut gedeihen.

Preisgünstiger als Buchenholzspäne oder -pellets sind vor allem Eichenholz-Pellets, die für die Zucht von Shiitake genauso gut geeignet sind. Vor allem wenn man gleich etwas größere Mengen (30 KG) bestellt, kann man Eichenholzpellets bereits ab ca. 0,60 € pro Kilo erwerben. Wenn man richtige Großmengen Eichenholzpellets bestellt wie man sie in Heizanlagen benötigt (ab 1.000 kg), sind durchaus auch Preise um 0,30 € pro Kilogramm drin.

Die Verarbeitung der Holzpellets ist ähnlich wie bei Strohpellets: einfach mit der passenden Menge kochendem Wasser übergießen und die Holzpellets quellen auf, zerfallen in ihre einzelnen Bestandteile und ergeben so ein Substrat zur Pilzzucht.

Für die Produktion von 1l Substrat aus Eichenholzpellets benötigt man ca. 200-225g Pellets, die mit ca. 250-300ml kochendem Wasser übergossen werden. Durch das Aufquellen der Pellets entsteht dann ein Volumen von ca. 1l Substrat.

Da die entstehende Substratmasse direkt nach dem übergießen und aufquellen recht fest werden kann, sollte man sie kurz nach dem übergießen gleich auflockern bzw. umrühren. Es ist auch möglich, als Beigabe gröbere Holzchips wie z.B. Buchenholzchips zu verwenden, um das Substrat aufzulockern und luftdurchlässiger zum besseren Durchwachsen zu machen.

Rezept* für ca. 1l Eichenholzpellets-Substrat:

*Die angegebenen Mengen sind als Richtwert zu verstehen und beziehen sich auf das Produkt „Premium Oak Pellets von Paligo/Zunami„. Da Holzpellets ein natürlicher Rohstoff sind, können die Mengenangaben bei anderen Marken und Holzarten naturgemäß abweichen.

Man kann auch etwas weniger Wasser verwenden (es sollten allerdings mindestens ca. 100ml Wasser auf 100g Holzpellets sein), wenn man das Substrat etwas trockener mag. Allerdings zerfallen dann manchmal nicht alle Pellets.

Das Holzpellet-Substrat kann nach dem Abkühlen direkt unsteril beimpft werden, da durch das kochende Wasser die Holzpellets pasteurisiert werden und Keime abgetötet werden. Noch besser und sicherer ist es natürlich, das Substrat nach dem Übergießen mit heißem Wasser zunächst in einem geeigneten großen Dampfdruckkochtopf zu sterilisieren und dann erst mit Pilzbrut zu beimpfen.

Natürlich können dem Holzpellet-Substrat weitere Zuschlagstoffe wie Gips, Kalk oder Weizenkleie (nur bei steriler Zucht empfohlen!) hinzugefügt werden oder das Ganze auch mit anderen Substraten wie z.B. Strohpelletsubstraten gemischt werden.